Nachhaltige Mode: Warum ich künftig nur noch Fair Fashion und Vintage Kleidung kaufe
Donnerstag, Mai 28, 2015
Neuer Blog-Schwerpunkt: Mode, Nachhaltigkeit und die Liebe zur Umwelt!
Ich habe
mich entschieden: Ich möchte mit meinem Kleidershopping-Verhalten nicht mehr dazu beitragen, dass die Umwelt
verschmutzt wird und Arbeiter ungerecht behandelt werden. Ich bin überzeugt
davon, dass jeder einzelne Macht hat und seine Stimme als Konsument einsetzen
kann (unter anderem deshalb lebe ich schon seit 11 Jahren vegetarisch).
Natürlich klingt es idealistisch, ein bisschen nach „Weltfrieden“, aber warum
ein System aktiv unterstützen, wenn ich auch einen anderen Weg gehen kann?
Nämlich statt der neusten Trendschnäppchen, lieber ein faires Kleidungsstück
kaufen. Statt Giftschleuder Naturprodukte. Das muss doch möglich sein, auch
ohne riesigen Geldbeutel. Nachhaltige Mode ist auf dem Vormarsch und sieht
heute genauso gut aus wie „konventionell“ hergestellte Kleidung.
Überhaupt
habe ich den ganzen Modezirkus um die neusten Trends nie so richtig
verstanden. Das It-Piece (und sei es nur eine günstige „Replika“) musste ich
nie besitzen. Immerhin habe ich doch bereits ein ähnliches Teil im
Kleiderschrank (so oft erfindet sich die Mode schließlich auch nicht neu). Aber
dennoch habe natürlich auch ich viel konsumiert und mir keinen Bums gemacht,
woher die Teile eigentlich kommen. Klar, aus einem Land in dem halt billiger
produziert wird, doch unter welchen krassen Umständen das geschieht, darüber
hatte ich mir lange Zeit keine Gedanken gemacht. Eigentlich verrückt, lebe ich
doch schon seit meinem 18. Lebensjahr vegetarisch und versuche auch sonst
umweltschonend zu leben (ich Weltverbesserer). Doch diesen riesigen Faktor habe
ich nie so richtig bedacht.
Nachhaltige Mode: Ich möchte Alternativen aufzeigen (und nicht nur das Schlechte sehen)
Da es aber
nicht meine Art ist, auf andere mit dem Finger zu zeigen oder ihnen ständig
vorzuwerfen wie unfair ihr Verhalten ist (schließlich lebe ich aus meiner
Überzeugung so und nicht irgendjemand anders), werde ich hier das ganze ins
Positive wandeln. Statt (ständig) über die schlimmen Folgen zu sprechen, möchte
ich mich lieber mit Alternativen beschäftigen. Wo gibt es faire Mode? Wo die
besten Vintagestores? Wie kombiniere ich Teile, die ich bereits besitze, zu
aktuellen Trends? Wie funktioniert eigentlich das Leben mit einer
minimalistischen Garderobe und wie finde ich die richtige Kleidung für mich?
Mit all diesen Fragen möchte ich mich künftig auseinandersetzen.
Einige Mode Mix Projekte habe ich bereits ausprobiert – Wie das Leben mit einer minimalistischen Garderobe auf Zeit
Einiges
davon habe ich bereits auf dem Blog praktiziert. Im April 2011 und im April 2013 habe ich getestet, wie das Leben mit einer minimalistischen Garderobe auf
Probe funktioniert. Resultat: Sehr gut. Einmal hatte ich für einen Monat 30 Kleidungsstücke (inkl. Schuhe) und einmal 12 Kleidungsstücke (ohne Schuhe) zur
Verfügung. Daraus zauberte ich jeweils 30 verschiedene Outfits und ich kann
sagen: Das Leben mit wenig Klamotten, es funktioniert und es macht glücklich.
Statt sich darüber Gedanken zu machen „ich habe vor lauter Kleiderbergen gar
nichts anzuziehen“, habe ich einfach das angezogen was da war. Der
Entscheidungsprozess hat sich immens verringert und das hat mein Leben leichter
und glücklicher gemacht. Auch weil ich mit der Outfitwahl (meist) viel zufrieden
war als sonst bei der riesigen Klamottenauswahl.
Auch in der
Rubrik „8 Teile 8 Outfits“ habe ich regelmäßig 8 Kleidungsstücke vorgestellt,
aus denen sich mit Leichtigkeit 8 verschiedene Outfits zusammenstellen lassen.
Mein bislang größtes nachhaltiges Mode Experiment: 365 Tage Shoppingverzicht und gleichzeitig jeden Tag ein neues Outfit aus dem Kleiderschrank tragen
Nicht zu
vergessen mein bislang größtes Blog-Projekt. 2012 habe ich ein Jahr auf Kleidungsshopping verzichtet und stattdessen jeden Tag ein anderes Outfit ausmeinem Kleiderschrank hervorgekramt. Anlass des Projekts waren die Fragen von
Kollegen und Freunden. Sie hätten mich noch nie in einem Outfit zwei Mal
gesehen und wie ich das denn so mache. Ja, so genau wusste ich das auch nicht.
Klar, ich habe nicht wenig Klamotten, aber auch kein Ankleidezimmer und
trotzdem habe ich es jahrelang geschafft nie ein komplettes Outfit doppelt zu
tragen. (Was mir Hollywood und sein „nie ein Kleid zweimal tragen“ da eingeredet
hat.) Also habe ich es einfach mal getestet. Wie lange finde ich denn jeden Tag
ein neues Outfit in meinem Kleiderschrank? Die Frage kann ich immer noch nicht
abschließend beantworten, da ich Ende Dezember 2012 das Projekt „Wardrobe Mix2012“ für beendet erklärte. Ich habe (fast) ein Jahr lang jeden Tag ein anderes
Outfit getragen und hatte einfach keine Lust mehr auf das ständige fotografieren
gehabt. Aber eine wichtige Erkenntnis habe ich gewonnen: So viel Kleidung
braucht kein Mensch! Wer nach diesem Projekt immer noch Kleidung im Schrank
hat, die in dem Jahr nicht einmal getragen wurde, hat einfach viel zu viel.
Probier doch einfach mal ein Kleidungsprojekt aus und du wirst sehen mit wie wenig Kleidungsstücken du auskommst (und glücklich bist)
Viele mögen
es nicht glauben, aber es ist so. Versucht es doch einfach mal aus. Das Thema
beschäftigt mich noch heute, drei Jahre später, sehr. Denn für mich habe ich
noch gar nicht abschließend herausgefunden wie viel Kleidung ich brauche und
wie ich mich vor Fehlkäufen schützen kann. Auch gibt es noch so viel auf dem
Gebiet zu entdecken, es gibt so viele grandiose Menschen da draußen, die mich
ständig dazu inspirieren Neues zu probieren und meinen Kleiderschrank zu optimieren (und damit meine ich nicht
einfach noch mehr Teile zu kaufen). Daher möchte ich dem Thema „Fair Fashion“,
Mode und Nachhaltigkeit, der Auseinandersetzung mit persönlichem Stil und
Modetrends ganz bewusst viel mehr Platz widmen. Ich hoffe, ihr habt Lust mit
mir auf den aktuellen Trend aufzuspringen und auch dabei zu bleiben.
Dennoch kann
und will ich auch nicht garantieren, dass sich hier nicht ab und an mal ein
kritischer Bericht einschleichen wird. Aber es geht mir primär um die positiven
Seiten des Trends „Happy Fashion“. Und zu entdecken, wie bereichernd es sein
kann, das eigene Kaufverhalten bewusst zu steuern, statt nur den neusten Trends
hinterherzujagen. (Auch wenn das auch viel Spaß macht.)
Nachhaltiger Mode Konsum: Meine eigenen Shoppingregeln
Ich weiß,
ich bin sehr drastisch mit meiner Entscheidung wenn ich sage, ich "verbiete" mir
ab sofort konventionelle Kleidung. Ich weiß noch nicht mal, ob das so einfach
möglich ist. (Wo bekomme ich nur Strumpfhosen und Unterwäsche her? Darüber habe
ich gar nicht weiter nachgedacht, aber es wird schon Alternativen geben.) Da ich
aber momentan eh nichts brauche, wäre alles Shopping nur noch reines
„Haben-wollen“ und das kann ich dann ja auch auf eine verträglichere Art und
Weise machen. (Glaubt mir, von einem Regensturm bis zu einer Sommerhitze, von
Kälteeinbruch bis Übergangszeit – ich bin gut ausgerüstet.)
Mein neues Motto: Trage deine Kleidung so lange und so viel wie es geht
Was mir
wichtig ist, ist jedoch nicht einfach nur weiter blind los zu shoppen, nur weil
etwas umweltschonend und sozial verträglich hergestellt wurde. Das löst das
Problem der Schrankleichen, Fehlkäufe und Überbelegung des Kleiderschranks auch
nicht. Ich möchte viel mehr meine Kleidung so lange wie möglich tragen und wenn
ich sie nicht mehr tragen möchte, hoffentlich jemand anderen finden, der sie
lange tragen möchte. Ressourcenschonend ist etwas doch nur, wenn es auch
benutzt wird. Ansonsten hätte man ja auch gleich drauf verzichten können. Und
das möchte ich bei Kleidung auch – sie einfach tragen und mich jedes Mal neu an
ihr erfreuen. Ich mag das Spiel mit Trends und Jahreszeiten sowie die
verschiedenen Arten Kleidung zu tragen. Warum also nicht versuchen, alle
Modebedürfnisse mit dem eigenen Kleiderschrank zu befriedigen? Klingt logisch,
oder?
Deshalb sage
ich gleich vorne weg: In meinem Kleiderschrank befinden sich momentan Null fair
produzierte Kleidungsstücke. Und wahrscheinlich wird das auch noch eine Weile
so bleiben. Denn ich werde meine bisherigen Kleidungsstücken nicht alle
wegwerfen oder spenden, das würde für mich den Kern dieser Überlegung verfehlen.
Meine oberste Maxime lautet ab jetzt: Trage deine Kleidung. Und wenn eben etwas
Neues her „muss“, dann eben ein nachhaltiges Teil (Second-hand oder neu fair
produziert).
Weil mir der
Aspekt, die Kleidung zu tragen so wichtig ist und mir auch persönlich so gut
gefällt, werde ich weiter vermehrt Outfitposts zeigen. Die machen mir nämlich
nicht nur unglaublich viel Spaß, sie führen auch dazu, dass ich mich mit meiner
Garderobe beschäftige. Und das ist meiner Meinung nach das Beste was man machen
kann, wenn man beschließt nachhaltig Kleidung zu konsumieren. Sieh was du hast
und erkenne was du brauchst. Euch ist es wahrscheinlich schon aufgefallen, dass
ich mir bei den Outfitposts Gedanken zum jeweiligen Outfit mache. Bei der
gelben und der türkisen Hose etwa fragte ich (mich), was aus diesen Trend
It-Pieces wird und wie sie gut in den eigenen Stil integriert werden können.
Zusammen mit der Frage, wie trägt man das eigentlich nach dem Trend-Hype? In
meinen Monatszusammenfassungen versuche ich zu erkennen, was habe ich getragen
habe, wie oft und wie gerne? Was kann ich daraus lernen? Brauche ich die Teile
überhaupt? Oder ist dafür eh nie Gelegenheit (bedenkt man nur allein Anlass,
Wetter etc.) und sind solche Klamotten nicht bei anderen Menschen viel besser
aufgehoben? All das hilft mir, mich mit meinen eigenen Stil und meiner
Garderobe auseinander zu setzen. Ich kann das nur empfehlen. Es muss ja nicht
immer in einem öffentlichen „Mode“-Blog sein. So ganz allein für sich mit dem
Handy funktioniert das auch ganz gut.
Ich hoffe,
ihr habt Lust mit mir das Gebiet nachhaltige Mode zu erkunden. Beschäftigt dich
das Thema ebenfalls? Welche Aspekte an dem Thema interessieren dich? Hast du
ein paar Tipps oder lebst du selber schon den „Trend“ von nachhaltiger Mode?
5 % Glück
Find ich sehr schön, dass du diesem Thema in Zukunft mehr Platz widmen möchtest. Ich sehe viele Dinge übrigens gleich wie du.
AntwortenLöschenIch hab mir zwar nie das Ziel gesetzt nichts mehr zu shoppen. Allerdings ist es in den letzten Jahren doch immer weniger geworden. Wenn ich etwas brauche oder wirklich haben will, kaufe ich es auch. Allerdings gehe ich nicht shoppen, wenn ich nichts brauche um "Habenwollen"-Situationen von vornherein zu vermeiden.
Über das Projekt "Minimalistischer Kleiderschrank" hab ich mich noch nicht drüber getraut. Doch ich mustere mindestens zwei Mal im Jahr aus (einmal im Frühling und einmal im Herbst/Winter). Wenn ich in einem Kleidungsstück allerdings gar kein gutes Gefühl habe, kommt es auch sofort weg.
Mit Kleidertauschpartys und Gebrauchtwarenläden kriegt man immer mal wieder ein neues Kleidungsstück. Schont den Geldbeutel. So manch geliebtes Teil steht dir Freundin doch viel besser als einem selbst. Die Stärken und Schwächen des eigenen Körpers betonen bzw. kaschieren zu können ist ein wichtiger Lernprozess.
Unterwäsche hab ich übrigens schon mal in einem Online-Shop gefunden. Allerdings war der Preis mit 10 Euro pro Panty dann doch etwas heftig.
Liebe Grüße, Daniela
Hallo Daniela,
Löschenschön zu lesen, dass dich das Thema auch beschäftigt. Das mit dem Ausmisten ist immer eine gute Sache. Wobei ich zugeben muss, dass ich darin sehr schlecht bin. Es bleibt doch sehr viel im Schrank, auch wenn ich es eigentlich aussortieren könnte. Mir hilft es da immer, die Sachen zu tragen und sie dann doch auszusortieren, wenns nicht passt.
Ja, das mit den Körper betonen ist so eine Sache und hilft meiner Meinung nach viel dabei, Schrankleichen zu verringern.
Das mit der Unterwäsche wird bestimmt nochmal spannend.
Liebe Grüße,
Bibi
Toll dass du dir so viele Gedanken zu dem Thema machst und diese mit uns teilst!
AntwortenLöschenIch fand deine vergangenen Projekte immer toll und inspirierend. Du bist wirklich kreativ darin, aus deinen Kleidern unendlich viele Outfits zusammenzustellen.
Ich kaufe und verkaufe auch recht viel bei Ebay und Kleiderkreisel. Und mit Freundinnen veranstalte ich regelmäßig Kleidertauschabende. Leider werde ich dennoch hin und wieder schwach und kaufe etwas neues. Das möchte ich irgendwann auch ganz lassen, bzw. dann nur noch fair kaufen.
Dank deinem Blog habe ich schon traumhafte Sandalen von Hessnatur gefunden, über die ich mich sehr freue.
Vielen lieben Dank für deine lieben Worte. Es ist wahrscheinlich einfach ein Lernprozess. Ich bin selbst gespannt wie es wird.
LöschenDas mit den Sandalen freut mich. Welche sind es denn?
Ganz liebe Grüße,
Bibi
Ja, die sind wirklich sehr, sehr schön.
AntwortenLöschenDanke für deinen Kommentar ♡
Beleidigende Kommentare und Spams werden nicht veröffentlicht.